Jede Woche gibt die ATP ihre Weltrangliste bekannt, auf der sich die aktuell besten Tennisspieler dieses Planeten wiederfinden – und das seit mittlerweile 43 Jahren. Festgelegt werden die Platzierungen dabei nach erspielten Rangpunkten, denen ein recht komplexes Regelwerk zugrunde liegt.

Dieses Regelwerk und einige weitere interessante Infos zur Tennis ATP Rangliste wollen wir euch hier zur Verfügung stellen – neben der aktuellen Weltrangliste inklusive Rangpunkten natürlich.

Wieso gibt es die Weltrangliste?

Oder die bessere Frage: Für was braucht es eine solche Liste, abgesehen davon, dass es natürlich praktisch ist, auf einen Blick die aktuell stärksten Spieler der Welt erkennen zu können?

Ganz einfach: Die ATP Liste wird genutzt, um bei sämtlichen großen Turnieren die Setzliste zu bestimmen – und die wiederum bestimmt, wer in den ersten Runden der Turniere aufeinandertrifft.

Wird das „Setzen“ der Spiele von der Weltrangliste abhängig gemacht, ist sichergestellt, dass die stärksten Spieler nicht schon in den ersten Runden gegeneinander antreten – und das ist aus Sicht der Spannung natürlich ein großer Gewinn.

Für jeden Spieler bedeutet das außerdem, dass eine gute Platzierung in der Weltrangliste für ihn die ersten Runden eines jeden Turnieres einfacher gestaltet – schließlich treffen die Stärksten der Welt in den ersten Spielen jeweils auf schwächere Gegner und treten erst im weiteren Verlauf des Turnieres gegeneinander an.

Was gibt es zur Geschichte der ATP Weltrangliste zu sagen?

Im Gegensatz zur Weltrangliste der WTA, also dem Pendant der weiblichen Tennisprofis, gab es in der Geschichte der ATP Weltrangliste das ein oder andere mal einige Änderungen – mittlerweile ist die ATP aber wieder ganz zu dem System zurückgekehrt, dass sie im Jahre 1973 erstmals eingeführt hatten.

Die Punkte werden also wieder aus den vergangenen 52 Wochen berechnet und das Champions Race (Mehr dazu weiter unten.) gibt es in dieser Form nicht mehr, beziehungsweise existiert mittlerweile in anderer Form.

Zum Setzen der Turniere wurde das sogenannte Entry-System also seit 1973 durchgängig benutzt, mittlerweile ist es als ATP-Ranking außerdem wieder als Weltrangliste Tennis der Herren aktuell.

Wie ergeben sich die Platzierungen?

Die Platzierung auf der Weltrangliste ist natürlich zuerst einmal abhängig davon, wie viele Rangpunkte ein Spieler erreicht hat – die bessere Frage ist also, wie sich diese Punkte errechnen. Hier liegt ein Regelwerk zugrunde, das zwar zunächst recht komplex erscheint, in der Praxis allerdings nicht zu schwer umzusetzen ist – auch hier werden wir uns deshalb auf das Wesentliche konzentrieren:

Für jedes gespielte Turnier im Verlaufe der Saison können Punkte gesammelt werden, wobei jeweils die Punkte aus den letzten 52 Wochen für die Weltrangliste berücksichtigt werden. Dabei gehen aber nicht alle Turniere in die Wertung ein, sondern 18 und unter bestimmten Umständen 19, wobei auch hier die Wahl der Turniere nicht frei ist.

Verpflichtend in die Wertung gehen neben den vier Grand-Slam-Turnieren auch die acht Masters-1000-Turniere (außer Monte Carlo) und außerdem die sechs besten Ergebnisse aus den restlichen Turnieren der Saison. Wer in der Vorsaison unter den besten 30 der Welt war, muss außerdem vier sogenannte C-Turniere und davon eines nach den US-Open in die Wertung einbringen.

Wer die ATP World Tour Finals erreicht, kann das Ergebnis daraus außerdem als zusätzliches, 19. Turnier verbuchen.

Punkte gibt es dabei für die Qualifikation und jeweils das Erreichen der nächsten Runde – wer ein Turnier gewinnt, bekommt für den Turniersieg dann natürlich mehr Punkte als der Zweitplatzierte, der ja auch das Finale erreicht hat.

Was ist das „ATP Race“?

Das ATP Race ist auch als Champions Race bekannt und wurde lange Zeit als zweites Ranking geführt – der Unterschied zum ATP-Ranking besteht darin, dass nur die Punkte gezählt werden, die in der aktuellen Saison erspielt wurden.

Genutzt wird das Ranking, um die qualifizierten für die ATP World Tour Finals festzulegen, die nicht nur hoch dotiert sind, sondern auch wieder eine Möglichkeit bieten, zusätzliche Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.

Was gibt es zum ATP-Ranking sonst noch zu wissen?

Wer sich für Zahlen und Fakten interessiert, für den haben wir hier noch einige interessante Infos:

Seit der Einführung des Rankings hatten 25 verschiedene Spieler die Spitzenposition der Weltrangliste inne, wobei Tennislegende Roger Federer mit insgesamt 302 Wochen am längsten an der Spitze stand. Allein 237 Wochen und damit rund viereinhalb Jahre stand er ununterbrochen an erster Position.

Im Gegensatz zu den Frauen, wo mit Steffi Graf eine Spielerin nahezu alle Rekorde inne hat, gibt es bei den Männern etwas mehr Abwechslung – Pete Sampras etwa hält den Rekord für die meisten auf Platz1 abgeschlossenen Spielzeiten, was ihm sechs mal gelang.